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Scheune in Oberschwaben mit Foto von Kühen

Die Schwabenkinder

Seit dem Beginn des 17. Jahrhunderts sind Kinder und Jugendliche aus dem Alpenraum südlich des Bodensees nach Oberschwaben und ins Allgäu gezogen, um sich dort als Saisonarbeitskräfte auf den Bauernhöfen zu verdingen. In einer multimedial angelegten Dauerausstellung in der Zehntscheuer Gessenried können Besuchende dem Weg der sogenannten Schwabenkinder in vier Themenräumen nachspüren. Verschiedene Buben und Mädchen erzählen ihre Biografien und ihre Schicksale als Schwabenkinder. Eine Fotowand zeigt die verschiedenen Regionen der Schwabenkinder.

Die Ausstellung ist Ergebnis eines grenzüberschreitenden EU-Projekts unter der Leitung des Bauernhaus-Museums mit 30 Kooperationspartnern in fünf Ländern.

Hinweis: Ab 2025 wird die Dauerausstellung technisch und inhaltlich überarbeitet. Sie kommt 2027 in neuem Gewand zurück! 

Blick in die Schwabenkinderausstellung auf die Fotowand mit Gästen

Waren meine Vorfahren Schwabenkinder?

Woher kamen die Schwabenkinder und wie alt waren sie? In welchen Orten und bei welchen Dienstherren haben sie gearbeitet? Und wie lange ist das schon her? Eigene Nachforschungen können Sie online in der eigens entwickelten Schwabenkinder-Datenbank anstellen.

 
Schwabenkinder-Wanderungen

Im Rahmen des Projekts hat sich Autor und Wanderexperte Elmar Bereuter die ursprünglichen Marschrouten der Schwabenkinder angeschaut und daraus Wanderwege in Oberschwaben, Vorarlberg, der Schweiz, Liechtenstein, Tirol und Südtirol ausgearbeitet.

Tipp: Auch einen Wanderweg rund um Wolfegg gibt es: Idyllisch gelegen führt er an verschiedenen Höfen rund um Wolfegg vorbei, auf denen Schwabenkinder gelebt und gearbeitet haben. Übersichtliche Schautafeln und gut auffindbare Wegmarkierungen machen das Nachwandern leicht.

"Sinnhaft berührt sein…“ Interventionen des Baumkünstlers Bernhard Schmid

4. Mai – 8. November | Museumsgelände und Zehntscheuer Gessenried2024

Teilweise lebensgroße Baumskulpturen in der Zehntscheuer bilden den Start- und Endpunkt einer Reise in die eigene Empfindungswelt. Hier gibt es weder falsch noch richtig, nur die eigene Wahrnehmung und ein Sich-Öffnen für das Neue und Unerwartete. 

Rund um das Individuum Baum drehen sich auch die schlichten Aufmerksamkeitsrahmen, die der Künstler an verschiedenen Stellen des Museumsgeländes installiert hat. Zweimal in der Saison wechseln diese Rahmen ihren Standort. Je nach Jahreszeit lenken sie die Aufmerksamkeit auf unbemerkte, wesentliche Klein- und Kleinstdinge in der sich wandelnden Umgebung und laden dazu ein, einmal nicht mit dem Verstand zu erfassen, sondern staunend berührt zu sein.

Der Künstler mit einer Baumskulptur

„Hier Leben“ Jubiläumsausstellung zum 50. Geburtstag des Landkreises Ravensburg

8. September bis 3. Oktober 2023

Zum 50. Geburtstag des Landkreises Ravensburg tourte diese besondere Ausstellung durch den Landkreis und war für eine kurze Zeit auch im Bauernhaus-Museum zu sehen. Menschen erzählten darin in kurzen Videos, wie es sich aus ihrer Sicht bei uns lebt und was sich zu ihren Lebzeiten verändert hat. Die Schau informierte auch über die Gebietsreform vor 50 Jahren und über ausgewählte Entwicklungen in Umwelt, Wirtschaft und Alltag der Menschen in der Region.

Menschgemacht. Fotografische Blicke auf die Landschaften unserer Zeit

15. Mai bis 3. Oktober 2022

Mit den Spuren, die unsere von Technisierung, Verkehr und Verstädterung geprägte Zeit in der Landschaft hinterlässt, beschäftigte sich die Sonderausstellung „Menschgemacht. Fotografische Blicke auf die Landschaften unserer Zeit“. Die Fotografien von Joachim Brohm, Claudio Hils und Andreas Weinand legten mal sezierend die Wunden offen, die unsere Nutzung in die Landschaft schlägt, mal zeigten sie den naheliegenden und doch utopisch anmutenden Wunsch kleiner gesellschaftlicher Gruppen auf, heute noch Teil der Natur sein zu wollen und ihr Land eigenhändig zu bestellen. Zusammen mit den Sprachbildern des Georg-Büchner-Preisträgers Arnold Stadler regten die Fotografien die Betrachtenden dazu an, ihr eigenes Verhältnis zur Landschaft kritisch zu hinterfragen.

Blick in die Ausstellung mit Fotografien von Hils an der Wand

Geliebte Gabi. Ein Mädchen aus dem Allgäu ermordet in Ausschwitz

30. Mai bis 8. November 2020

Die Wanderausstellung „Geliebte Gabi“ zeigte an einem Kinderschicksal das dunkelste Kapitel auch der Allgäuer Geschichte. Das Mädchen Gabi, Tochter einer Jüdin aus Augsburg, wuchs im Allgäu bei Pflegeeltern auf und wurde 1943 in Auschwitz ermordet. Sie durfte ihren 6. Geburtstag nicht mehr erleben.

Die Kindergabel, die Gabis Ziehvater für sie machte, die Kamera, die Gabis Mutter der Familie gab, damit sie die Kindheit festhält ­ zahlreiche Fotos und starke Exponate dokumentieren das Schicksal der kleinen Gabi als nur eines von vielen während der NS-Massenmorde.

Steine Schaufel Straßenkarre Der Wegknecht und seine Stecke

26. März 2017 bis 4. November 2018

Anlässlich der Eröffnung eines ehemaligen Straßenwärterhäuschens aus der Gemeinde Amtzell stellte eine Sonderausstellung anhand alter Geräte und betagter Maschinen den Alltag und die Arbeit der Wegknechte vor:

Wie sah die Straße aus in Zeiten, in denen das Automobil noch rar war? Wer baute sie und wie wurde sie instandgehalten?

Erinnerungen an einen Weltkrieg

23. März bis 2. November 2014

Im August 2014 jährte sich der Beginn des ersten Weltkriegs zum einhundertsten Mal. Das Bauernhaus-Museum Wolfegg erinnerte aus diesem Anlass mit einer Sonderausstellung an einen Krieg, der später als „Urkatastrophe“ des 20. Jahrhunderts in die Geschichtsbücher einging.

60 Millionen Männer aus 32 Nationen kämpften in diesem ersten industrialisierten Krieg, darunter auch 100.000 Soldaten aus Württemberg. 

Anhand zahlreicher Originalobjekte und Dokumente aus privatem Besitz und regionalen Archiven zeichnete die Ausstellung den Ersten Weltkrieg vor dem Hintergrund weltgeschichtlicher Ereignisse aus der Perspektive der ländlichen Bewohner Oberschwabens nach. 

Enge Täler – weites Land. „Migration aus dem Alpenraum nach Oberschwaben“

23. März bis November 2013

Die Sonderausstellung betrachtete den größeren Zusammenhang der verschiedenen Migrationsbewegungen aus dem Alpenraum nach Oberschwaben zwischen dem 17. und 20. Jahrhundert. Zugleich wurden die seit Jahrhunderten engen Verbindungen zwischen Oberschwaben und den Alpenregionen Vorarlberg, Tirol, Südtirol, Graubünden und Liechtenstein auf verschiedenen Ebenen aufgezeigt.

Dorf unterm Hakenkreuz. Alltag, Krieg, Zwangsarbeit

29. März bis 8. November 2009

Über die großen Ereignisse der Zeit zwischen 1933 und 1945 ist viel geschrieben und gesprochen worden, und doch bleibt der Blick auf das Leben der Menschen vor Ort weiterhin eine wichtige Aufgabe. Wie erlebten die Menschen die nationalsozialistische Diktatur? Wer profitierte, wer wurde zum Opfer?

Die Ausstellung entstand im Rahmen eines Gemeinschaftsprojekts der sieben Freilichtmuseen in Baden-Württemberg und zeichnete anhand von Exponaten und Dokumenten dasAlltagsleben der ländlichen Bevölkerung in den Jahren der national-sozialistischenDiktatur und des zweiten Weltkrieges nach. Als Schwerpunkt dokumentierte sie die Verschleppung, den „Arbeitseinsatz“ und den Alltag osteuropäischer Zwangsarbeiter in der Landwirtschaft.

Die Sonderausstellung wurde im Obergeschoß des Eingangsgebäudes Zehntscheuer Gessenried gezeigt.

In den einzelnen Gebäuden auf dem Museumsgelände fanden die Besuchenden ebenfalls Informationseinheiten, die interessante Aspekte zur Häuser- und Bewohnergeschichte aus dem Zeitraum 1933 bis 1945

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